tagebuch 02. dezember 2006
chile / am rio puelo


wandertag im busch oder in der karibik? fischen bis der rücken schmerzt...
guten morgen pfannkuchen?!? nein, das wort: "verdammt" wecken mich aus einem traum der auch nicht so schön war ;-)... fripe sind schon lange wach (und aus peges maul kam das gefluche am morgen ;-), aber wir geniessen noch etwas die nestwärme und kuscheln und geniessen unsere gegenseitige wärme. ist es doch draussen 5 grad!! und noch alles im schatten.. nichts überstürzen mit aufstehen. irgendwann klopft es und die info dringt in unsere ohren: noch 10 minuten dann pfannkuchen.. ja, es war kein traum.. fredel braut kaffe, ich mach meine übungen und dann geniessen wir drüben die weltbesten teigteile.. genialer start in den tag.

draussen wird abwasch mit flusswasser gemacht und die diversen wasseraufbereitungsinfos weitergegeben ;-). dann sind wir im matzmobil und fredel meint: ich schreib mal einen tag.. gute idee... mach ich auch grad. so sitzten wir vor den vaios und fredel wird doch etwas unruhig.. fripe sind schon zum fischen bereit. .soll er nun mitgehen, oder noch etwas schreiben? ich schreibe, er auch ;-). zur auflockerung hilft fredel noch bei zwei bauern einen ofen hiefen. ja, da auf dem kiesplatz steht ein gusskochherd der anno-sorte und wir haben uns gefragt für was. der kommt nun, auf dem kleinen holzanhänger, der von 2 munis gezogen wird (mit joch verbunden), irgendwo weiter den fluss rauf. einen kleinen fussweg haben sie vor sich.. geht schon ;-).

wir tippen noch etwas weiter. heute ist übrigens schönstes wetter.. genial.. ich werde mal wandernd die umgebung erkunden ;-). bald bin ich in den wanderklamotten, die stöcke angeschnallt und schau, dass wir grad mit fahren können mit der fähre. fredel springt auch noch auf und eine sandbank weiter verabschieden wir uns.. er geht zum team fripe in fischerposition, ich setzt fuss vor fuss und schau mal, wie weit ich komme. zuerst muss ich eine geröllhalde überqueren, da ist wohl ab und an auch ein rechter bach.. ich stolpere also über die steine und das schwemmholz und da kommt mir ein mann entgegen, mit 2 hunden.

das eine tier bindet er grad an einen baumstrunk an, das andere ruft er zu sich, ich nähere mich und dann legt der mann seine last auf den boden und kommt auf mich zu, küsst mich zur begrüssung auf die backe und somit krieg ich einen schweissdusche von seiner weissen haut ;-). nun gut, der herr ist echt nett und hat freude, dass es mir in seiner heimat gefällt. ich soll ruhig in sein gelände rein und weiterwandern, kein problem. vom aussehen her könnte er locker von einer schweizer bergalm kommen ;-). sicher auch etwas wenig frischblut intus, aber nett ist er und offen auch.. er besuche eben seinen nachbaren, den fährimann ;-). wir wünschen uns gegenseitig einen schönen tag und ich passiere das holztor, dass wohl seinen besitz abgrenzt. baustil des tores: recht massiv ;-).

vor mir erscheint eine schafherde mit wachhund, muss ich jetzt angst haben? die schafe haben das vor mir und verstreuen sich. ich bleib stehen bis die tiere wieder zu sich gefunden haben und passiere die herde. ging doch. der hund ist neben mir gesessen und hat mich beobachtet, wohl gemerkt, dass ich nichts böses will. auf der folgenden wiesenmatte kommen mir wieder tiere entgegen, diesmal kampfschweine ;-). die sind so klein, aber schauen irgendwie doch gefürchig aus. wohl eine mischung wildschwein und bonsai-schwein ;-). ich finde einen weg zum fluss runter und staune immer und immer wieder ab den farben.

fotos schiessen, zäune überklettern, weitermarschieren, farbenschauspiel bewundern, stöcke einsetzten, stehenbleiben udn eifnach nur staunen.. was geht es mir gut, was krieg ich da an natur geboten, wow!! das perfekte wetter rundet alles ab.. ich schreite weiter und weiter und versuch einen weg zu finden. nun gut, hier geht sicher niemand mit pferd durch. bald kämpfe ich mich durch dickicht und suche eine weile eine "brücke" über einen kleinen bach, der aber doch zu gross ist, um einfach rüberzuspringen. irgendwo liegt etwas holz rum und ich balanciere von stamm zu stamm und stütz mit den stecken ab.. uff, das ging nochmal gut. zum glück, in die schwarze tiefe hätte ich nicht fallen wollen.

es geht wieder durch busch und dann spuckt es mich an einem weissen sandstrand wieder aus.. wow.. das ist echt abwechslungsreich und einfach nur schön hier.. glaub, so eine schöne kulisse beim wandern hatte ich selten. ich setzt fuss vor fuss und spähe nach einem durchkommen. manchmal wirklich nicht so einfach, nur mit überklettern und unterroppen und bucken und balancieren möglich, aber ich schaff es mich da durchzuschlagen. bei den stücken, wo ich auf sand gehen kann, den türkisblauen fluss bewundern kann, da lauf ich ins hoch auf.. fuss vor fuss, geht ja flott und dann, dann wieder in den busch rein, und kletter und stürfel und probier ;-). ich merk gar nicht wie die zeit vergeht, ich geniess einfach nur.

dann läutet eine rossbräme zum tiefflug-angriff ein und ihre kollegen machen mit. es summt und surrt um mich und als ich mal wieder stehenbleib, um einen weissen sandstrand abzulichten, da sticht mich doch so ein teil einfach in den arm.. ich merke schnell.. wenn die wandersfrau sich bewegt, dann fliegen sie nur angriff, landen aber keine treffer, wenn die wanderfrau steht, dann werden die stachel im landeflug ausgefahren und ins fleisch des opfers gebohrt.. also besser weiter und weiter und weiter und weiter ;-). der "weg" geht nun etwas landeinwärts, es hat sich ein flussarm gebildet und da komm ich nicht rüber, also dem wasser entlang. es geht rauf auf eine klippe und ich steht mal wieder auf einer alm.. alles saftig grün, rinderkinder am weiden und mich ganz entgeistert anschauen.. echt, so können nur rinderkinder dreinschauen ;-).

ich plaudere mit dem fleckvieh und schau runter auf den hauptfluss, auf den nebenarm in grün, auf die springenden fische, auf die tölpel auf dem baumstrunk, auf die schwalben die wohl ihr nest in der klippe haben, auf die schneeberge, das unendliche grün, rauf zu den schönwetterwolken.. was für ein schönes tal. leider wird mein vorwärtskommen bald gebremst. einen zaun unterroppe ich noch, den zweiten überklettere ich und dann trau ich mich nicht mehr weiter. es wär genau in ein gelände eines bauern rein, und der hat vielleicht böse hunde? ich beschliesse, kehrt zu machen und eine mittagspause einzuläuten.

ich vernichte wieder höhe und plaziere mich am nebenarm im schatten. schlechte idee, flugangriff und ich muss flüchten. auf einer kiesbank am hauptfluss versuch ich mein glück noch einmal und es fruchtet. ich werde über eine stunde da sitzen, meine füsse baden, steine schiffernd aufs wasser werfen, öpfelringli aus dem hause matzmobil essen, wasser trinken, steine für supperwurm sammeln, die farben geniessen, wieder die füsse ins kalte wasser tauchen, das glitzerschauspiel der steine reinziehen.. ich sitzt da, vergess die welt und alles um mich rum, hier bin ich und bin ich und bin ich und.. und liebe die natur! wenn ich doch nur meine eigene auch noch lieben könnte, wär alles sooo einfach..

irgendwann pack ich meine füsse wieder in die wanderschuhe und klippe die stöcke an die arme und mach nun alles in der umgekehrten reihenfolge.. klettern, stürflen, robben ;-) und einfach wandern. auf dem fluss erscheint ein kleines boot mit holz im schlepptau. die herren auf dem boot schauen etwa 3x hin, bis sie es glauben, dass da eine schnitte am wandern ist.. ich winke und schreite weiter heimwärts. irgendwie bin ich stolpriger drauf als beim hinweg, aber auch schneller. bald stosse ich wieder zur fischenden truppe und finde erst mal "nur" friedel. die schliesst ihren tag im wasser grad ab und bietet mir eine wurst auf dem feuer an. da kann ich einfach nicht nein sagen. bald reck ich den stecken mit der köstlichkeit über die hitze und verschlinge dann das teil in genuss.. geht es mir gut.

die männer treffen auch bald ein und alle zusammen machen wir uns auf, die fähre zu besteigen. fredel ist überaus motiviert am filmen (mit peges kamera, seinem traumgerät) und macht das vielleicht heute auch etwas besser als fischen? hat er doch den ein oder anderen köder versenkt und sein ohr aufgeschlitzt dazu ;-). auf der anderen flusseite plaudern wir noch etwas mit ein paar einheimischen und wissen nun, wo die MINDESTENS 15 kilo fische sind.. wie war das mit dem gras, das grüner ist auf der anderen seite des zaunes? die fische sind wohl immer grösser am anderen teil des flusses ;-).

neben uns stehen die fortbewegungsmittel der leute, die pferde, und werden verstochen, flugangriff ist für sie nicht abzuhalten.. ja, sie können sich ja auch nicht bewegen, sind angebunden.. poor them. fredel meint: das ist natur.. ja, das sag ich dir beim nächsten moskitoangriff auch mal.. gut, mein mann wiederlegt später die aussage.. recht soo.. arme rössli.. das wird wohl das einzig schöne am schwimmen sein für sie, dass da die insekten nicht angreiffen können.. apropos schwimmen.. wir genehmigen uns eine dusche und sind bald frisch und munter und da rücken die männer aus, die 15 kg fischergründe mit dem motorrad auszukundschaften. nun gut, weit geht die strasse nicht mehr, aber das wusste man ja nicht.

ich räum noch etwas auf, mach die quigongübungen, lass meine haare an der sonne trocknen und sammle noch etwas holz für das feuer heut abend. weil kein fisch, eben fleisch. team fripe sponsort uns 2 kotletten.. wie lange ist das her.. muss ewigkeiten sein.. wir geniessen die teile nicht zu knapp. dazu noch meistercaip von fredel, nicht schlecht. nun gut, über stil von feuermachen kann noch diskutiert werden ;-). pege fackelt nicht lange, für was hat man ja auch benzin dabei ;-). die fischertruppe von heut morgen (zwei gäste einer lodge mit führer) sind auch zurück und wir zerschnettern gerne unsere vorurteile die wir hatten.

ich lass mich auf diskussionen mit pege ein und fredel wäscht ab, so ist der abend schnell um. später im bett zerfall ich noch in den katzenjammer und muss das ein oder andere nastuch netzten.. um die "tempos" rauszunehmen, musste ich den schrank aufmachen und da ist grad ein buch auf fredels kopf gefallen. autsch.. er jammert was und ich meine nur: kann ja nichts dafür.. kann das wichtig sein? wenn ich in meiner katzenwelt bin??

pege hat wohl schon ein kleines hüngerchen verspührt als er um halb neun an unsere türe klopft und uns informiert, dass in zehn minuten der erste pfannkuchen bereit sei. dann geht alles pfeilschnell. ich braue kaffe, schine schletzt ihre übungen auf die matratze dass der wassertank nur so glunscht, und nach genau neuen minuten sechsundfünfzig sekunden und drei hundertsel sitzen wir bei unseren nachbarn am tisch und hauen heidelbeer pfannkuchen rein.

nach dem schönen start in den tag, müssen wir uns doch tatsächlich auch noch gedanken machen wie wir den rest verbringen wollen. als ich dann verkünde, dass ich am fluss unten den abwasch erledige, findet schine das eine sehr gute idee. als ich dann aber vom fluss hoch komme, einen kübel wasser für den abwasch bringe und gleich wieder runter gehe um unsere dusche zu füllen, findet sie, dass ich mich vor dem abwasch drücken wolle. aber eben ich bin auch nicht mehr der jüngste ich kann nicht dusche und kübel in einem nehmen, und wenn mir dann noch jemand mit dem abwaschen zuvorkommt, streite ich mich nicht darum ......

nachdem gewaltigen zmorgen, bringe ich dann erst mal einen tagesbericht zu notebook. schine macht mit, und fripeg breiten mal ihre jagdausrüstung auf dem terässli aus. das treiben vor meinem büro fenster schmälert dann meine konzentration doch ein wenig, und ich muss immer wieder schauen was da aus der grossen kiste hervorgezaubert wird. bald stehen die beiden voll ausgerüstet und abmarschbereit da, und ich bin noch nirgends mit meiner arbeit .

ich begleite die beiden zur fähre, erkläre elvio dem fährimann dass schnitz und ich etwas später nachkommen werden und mach mich wieder ans tippen. als ruscheli dann schon voll ausgerüstet in ihrer speed wanderausrüstung da steht, bin ich grad an den letzten sätzen. schliesslich musste ich zwischendurch mal noch den beiden bauern helfen einen gusseisernen ofen auf den einachsigen ochsenanhänger zu hieven. bald hab auch ich meine sieben sachen zusammen und wir winken elvio dass er uns übersetzt. drüben wandern wir fünf minuten zusammen, bis wir fripegs basislager erreichen. von da geht ruscheli alleine weiter, und ich stürz mich ins angelabenteuer.

streamern ist angesagt. das heisst beschwerte leine, köder der untergeht, und ein krebsli, einen käfer oder einen kleinen fisch immitiert. die technik ist denkbar einfach, und pege informiert mich dass friedel schon zwei oder drei drangehabt hat. ich platzier mich also auch bis zu den knieen im wasser in gebührendem abstand zwischen den beiden, und dann flaxen wir im trio. auch ich hab bald mal einen dran, ist jedoch nur ein kleiner furz, und er wird sofort wieder freigelassen. nach einer weile, friedel ist in andere fischerei jagdgründe gezogen und ward schon lange nicht mehr gesehen, machen sich pege und ich an eine brotzeit. es werden würste über dem feuer gemacht, und schon kommt uns friedel auch entgegen.

sie hat noch ein zwei drei wer weiss wieviele drangehabt, aber unser selbstgesetztes mindest mass von vierzig hat keiner erreicht. sie erzählt uns von einer gumpen = pfütze aber auf bayrisch nicht spanisch! wo die grossen fische einfach sein müssen. pege und ich lassen nichts anbrennen und machen uns sofort auf die suche. und tatsächlich ist da ein grosses rückwasser, tief, dunkelblau und mit leichter gegenströmung. wir beiden befischen das loch von beiden seiten, aber das einzige resultat sind zwei verlorenen köder meinerseits und kein fisch will beissen.

wir machen uns langsam aber sicher wieder auf den rückweg. schine ist unterdessen auch wieder beim basislager eingetroffen. wir flaxen noch ein weilchen weiter und machen uns dann durch das dickicht auf den weg zur fähre. elvio fragt uns freundlich wie denn das fischen war und setzt uns auf der anderen seite quasi direkt vor unserem terässli ab. hier warten auch schon wieder ein zwei huasos mit ihren pferden. wieder werden wir zeuge, wie die tiere an den langen strick genommen werden, die hausos im boot sitzen und die vierbeiner schnaufend und prustend neben der fähre ans andere ufer schwimmen.

zuhause gönnen sich ruscheli und ich erstmal eine outdoor dusche. das wasser ist angenehm warm, ohne einen zu verbrühen. dann ist pege schon bereit, mit dem motorrad den verlauf der anderen strasse zu erkunden. ich schwing mich auf den sozius, und wir brettern los. das neue schild verkündet, dass diese strasse bis zum primero coral 13 km weiterführt. pege pilotiert uns auf der ziemlich lottrigen piste, bis der belag zur erde wird, und bis die strasse dann irgendwo an einem hang einfach aufhört. ca 3 km weit sind wir gekommen. es muss auch nicht angeschrieben werden, dass die strasse noch en construction ist. wir kehren also zurück und erzählen wie schön das alles sei da hinten, abe leider sehr sehr teuer.........

ruscheli ist bereits am holz suchen. schliesslich ist heute grillen angesagt. da die ernährer truppe aber nur under mäsige fische gefangen hat, müssen wir koteletten auf den grill schmeissen. ich kümmere mich um vier caipis, und pege um das feuer. dies geht dann aber ein bisschen schneller als bei mir. pege hat einen alten indianer trick angewendet, und erstmal das ganze holz - was eigentlich schön trocken wäre- tüchtig mit benzin getränkt und dann mit einer mittleren explosion entzündet. das dürfen aber nur häuptlinge hat er uns erklärt, und sein indianer name sei shitting bull oder so........

nachdem wir dann unsere vorurteile gegenüber den zwei lodge besuchern - welche heute morgen an unserer wagenburg vorbei stolziert sind ohne uns eines blickes zu würdigen - revidiert haben, und einen kurzen schwatz in englisch mit der chilenin von besserem hause abgehalten haben, sind auch unsere koteletten durch. bei uns gibts noch resten teigwaren mit käse und ei dazu und das ganze schmeckt mal wieder wie im gourmet restaurant. ich mach den abwasch, räum zusammen und bald sind wir alle im bett und träumen von gestrickten pullover ärmeln, zielgenauen köder würfen und riesigen forellen....

die fotos und videos vom heutigen tag findest du in der fotogalerie!



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