Tagebuch 28. September 2005
Chile / Fundo Santa Filomena, bei René

adieu urs häppi trävel ürsel und häppi wassertank....
der blick nach draussen ist trüb, es liegt nicht an meinem augen, nein: nebel. düstere stimmung. meine ersten bewegungen nach dem grossen reittag: beine ok, "füdli" o.k, rücken auch, aber dafür mein genick.. das schmerzt.. aber wenns nur das ist! hätte gedacht ich könnte kaum noch gehen heute, so verkrampft ich gestern auf meinem pferdefreund gesessen bin.. aber warscheindlich hat michs so durchgerüttelt und somit meine muskeln doch irgendwie wieder gelockert und massiert ;-). kanns mir jedenfalls nicht anders erklären.

wir nehmen den kaffe wieder im haus ein, es heisst heute abschied von urs zu nehmen. er geht ja mit beni nach mendoza und dann weiter. im wohnzimmer sitzen aber nur urs und rene, beni hatte anscheinend eine "harte" nacht. er hat erbrochen.. vielleicht ein sonnenstich aufgelesen gestern? viel sonne, dösen am wasser, munteres rössli, nur bier getrunken.. könnte also schon noch sein. er kommt etwas später aus dem zimmer und meint nur: ich komm nicht mit nach mendoza, macht ja auch keinen sinn. urs wird also alleine abreisen. beni verschwindet nach einer zigi rauchen wieder im zimmer.. poor him..

wir plaudern noch ein wenig und mich ziehts bald wieder zu den katzen. die augen sind schon ein wenig weiter offen.. xxxxxxxx.... jöööhhh.. ich muss mich richtig losreissen. schliesslich wartet computerarbeit auf mich. für priska/beni, urs, rené, sascha und globular cd's mit fotos zusammenstellen und brennen, sicherungs dvd von unseren daten für meinen bruder, fotos zusammenstellen vom team und a4 ausdrucken, als errinnerung für alle. zuerst muss ich aber eine schneise durch's matzmobil schlagen, siehts doch nicht grad gemütlich und ordentlich aus bei uns.

bald hafte ich also meinen blick auf den bildschirm, höchst konzentriert und die zeit fliegt vorbei, ich schein nicht vom fleck zu kommen. vor dem mittag kann ich immerhin mal rene die ausdrucke bringen, die er grad allen chilenischen mitarbeitern verteilt.. sie hatten anscheinend freude.. bin ich doch auch froh..

fredel nimmt die klebkonstruktion wieder vom dieseltank.. ist immer noch nicht dicht :-((. die lösung ist also noch nicht gefunden. es heisst dann bald abschied nehmen von urs, war uns eine freude, dich kennen gelernt zu haben.. wir wünschen eine schöne weitterreise. er und fredel sitzten zu rené ins auto und sie fahren richtung santiago los. auf der terasse sitzen juan carlos und paula am mittagstisch, die musik laut, wie immer wenn päuli am drücker ist.. ich greif ein und erklär, dass es beni vielleicht nicht so toll findet, wenn er nicht fit ist und am schlafen ist, die laute musik um sich zu haben.. ich hoff, diesmal dreht päuli nicht wieder auf, sobald er an der anlage ist ;-).

ich verzieh mich wieder ins matzmobil für meinen nächsten part: föterli ordnen, mixen, brennen etc.. wäähhh.. nicht grad meine lieblings arbeit, aber da muss ich durch. und es sind viele fotos zusammengekommen in der letzten zeit. soll doch der globular-chile bau auch gut dokumentiert sein! o.k. es mischen sich auch noch so einige katzenfotos darunter, aber eben, ich bin ja am ordnen, verteilen..

etwa gegen vier steht mein strahlender jüngling wieder auf der matte und schaut in das düstere gesicht seiner computer-schnitte.. ich hab schon bald keine nerven mehr dafür.. er lässt mich besser in ruhe, wie weise ;-). etwas später wollen wir dann noch den wassertank montieren. sollte er doch jetzt wieder dicht, oder zumindest dichter, sein ;-).

da stürzen wir uns also in unsere blau, bzw grau/orange-männer und legen los, schleppen den tank an. es hat sich wieder besuch im fundo eingefunden. jorge, der besitzer des trikes, der neben dem matzmobil steht, stellt sich vor. ob wir hilfe brauchen? nono... in päuli manier antworten wir. auch als uns juan carlos fragt und wer auch noch immer.. : nono.. :-)) aber es kommt anders.. wir brauchen hilfe.. schlussendlich lieben etwa 5 arbeiter untern dem matzmobil, ich dazu, fredel am schläuche fischen und murgsen und überhaupt.. der tank ist nach langer zeit oben, aber ein schlauch ist meiner wenigkeit entgangen, also wieder etwas runter, fredel gross-murks, irgendwann klappts, aber, als wir da so unter dem tank liegen.. etwas fehlt doch da.. genau, das träger-blech ;-)))) na ja, eine neue folge in der serie "anfänger am matzmobil-werk" ;-))).. der tank muss also wieder runter, das blech, das da auf der wiese liegt (zum glück liegt es da noch, und wurde nicht gestern am grossen grillabend als schutztschild gebraucht, hätte also locker passieren können, muss ja auch müll sein, der da einfach auf der wiese liegt ;-) und nichts sagt, kommt drunter und wieder geht das gemurgse von vorne los. wenn wir da schon wüssten, dass der tank noch immer nicht wirklich dicht ist ;-).. aber das wissen wir ja zum grossen glück noch nicht.. sind wir doch recht geschafft nach dem grosseinsatz.

alle scheinen don rené nochmal sehen zu wollen, fliegt er doch morgen nach hause. es kommen noch friedel und päge dazu, roberto und eben, jorge. roberto kann den blick nicht vom matzmobil wenden und will umbeding auch so einen. er macht ein paar fotos, die ich ihm auch grad noch rasch auf eine cd brenne und wir schreiben ihm noch ein paar internet homepages auf über duro etc. er ist wirklich faszniert.. können wir natürlich sehr gut verstehen ;-).

da es ja der letzte abend für rené ist, sind wir nicht sicher, ob wir vielleich noch auswärts essen gehen werden oder so. wir ziehen uns also mal um und gehen nach vorne ins haus. da sitzt aber nur roberto. von rené und beni keine spur. vielleicht sind sie ja zusammen ausgerückt, einkaufen gegangen oder was auch immer. fredel duscht noch, kommt also neuer mann raus und dann reden wir noch mit roberto über so manches. er würde gerne noch rené adieu sagen, der kommt und kommt aber nicht. wir rufen ihn an, er meint nur, er sei bald da. etwas später wieder ein anruf. baterie wieder unten, roberto rückt aus um ihn zu hohlen. bald sind sie beide zurück, ohne beni. des rätsels lösung: beni ist noch immer am schlafen.. tut ihm sicher gut!!

es ist schon spät, rene war noch auf der verwaltung vorne und hatte ein paar wichtige gespräche.. jetzt braucht er noch was zu essen. päuli hat sich auch ins zimmer verkrochen, also sitzten wir mit rené am letzten abend noch etwas da, essen ein paar resten, köpfen noch eine flasche wein. wir stossen auf eine gute heimreise an, so dass er bald wieder sein lang-ersehntes "jimäli" in die arme nehmen kann.. bald können fredel und ich wieder rumschmusen, wie es uns gefällt.. nicht immer einen don jack neben uns, der das nicht mitansehen kann, weil er sonst am liebsten grad zu jimmi zurück würde ;-). wir hatten ja quasi schmuse-verbot gekriegt, was wir nicht immer so ganz einhielten.. ;-)

ich wasch noch etwas ab, die beiden männer sitzen da, rené zufrieden über das, was hier alles gegangen ist diesen monat.. und da kann er ja nun wirklich stolz drauf sein. er ist sicher auch froh, wenn es wieder etwas ruhiger wird um ihn, und eben, wenn er jimmi wieder in die arme schliessen kann. fredel und don jack wirken recht müde und dann geht die tür vom zimmer auf und beni gessellt sich dazu.. rené "zwingt" ihn etwas zu trinken, braut ihm tee, wir hohlen kräkers und globuli und suppe. die suppe will er dann aber doch nicht grad. ein paar kräkers und zu trinken scheinen ihm zu reichen.. bald verschwindet er wieder im zimmer.. schlafen kann sicher nicht schaden. gut nacht! wir legen ihm alles bereit für weitere, nächtliche ausflüge in die küche.

auch wir sind alle reif für's bett und begeben uns schon bald in die federn. unser matzmobil ist sogar wieder mal etwas wärmer, die heizung ist wieder in betrieb.. danke meister-mech fred.

aufgrund unseres mittleren chaos im matzmobil, schlürfen wir bald nach dem erwachen auf der terasse einen abschiedskaffe mit urs. er und beni fahren heute mit dem bus nach mendoza.
aber beni hats noch nicht aus dem bett geschafft, und hatte gemäss urs eine ziemlich unruhige nacht. sitzend und knieend vor der klo schüssel...... war wohl etwas zuviel der sonne gestern am flussbett. er rafft sich kurz mal aus dem bett, um zu verkünden dass der ausflug nach mendoza wohl besser ohne ihn stattfinde, und verschwindet nach einem glas cola zur magenberuhigung gleich wieder im bett, um mehr oder weniger den ganzen tag dort zu bleiben.

ich demontiere danach die gestern angebrachte dieseltank dicht vorrichtung. es hat sich trotz des gestrigen klebe versuches, heute morgen wieder ein dieseltropfen gebildet. also immer noch nicht dicht! um dem wassertank das gleiche schicksal zu ersparen, kriegt dieser noch eine zweite dichtende schicht um die nähte rum, und sollte nach dieser aktion wasser bier und sirup dicht sein.

als ich mal rüber zu don rene jacks hut gehe, sitzen der chef, sascha und urs, am tisch, vertieft in eine globular chile set up diskussion. so wie's tönt steht einer zweigstelle chile nicht mehr all zuviel im wege.
urs der gerne bei tageslicht über den pass nach mendoza gefahren wäre, diskutiert wacker mit, und die zeit schwindet nur so dahin. gegen mittag meint dann rene dass es nun an der zeit wäre aufzubrechen, da urs sonst doch noch den nacht bus nehmen müsste. ich melde mich freiwillig, den trip nach santiago im seperaten toyota zu begleiten. dieser wird dann in einer garage zum service gebracht, und ich sollte mir die strecke merken, damit schnitz und ich in zwei tagen die garage wieder finden. klein alfredo in der grossen weiten welt metropole, wenn das nur gut kommt.

nachdem wir mal wieder überbrückt haben, geht die fahrt in halsbrecherischem tempo - da wir standesgemäss schon etwas spät dran sind - durch die stadt, und ich hinterher. natürlich sämtliche abzweigungen, rotlichter und flotten chiccas auf den gehsteigen einprägend.......? irgendwo winkt rene aus dem fahrenden chevi ein taxi an den strassenrand. eine handlung die mir sehr imponiert, und ich mir ebenfalls einpräge. zu recht, denn diese aktion werde ich in den nächsten tagen noch ein zwei mal gebrauchen können. danach verabschieden wir ürsel, wünschen ihm all the best für seinen weiteren trip, und lassen ihn dann das letzte stück zum busbahnhof mitten im kuchen, im taxi fahren.

rene, mit mir im schlepptau navigiert durch verwinkelte nebengassen und strässchen, bis wir plötzlich vor einer unscheinbaren garage stehen. super ich werde übermorgen sicher zielgerichtet hier her zurückfinden! rene chauffiert mich nun noch ein wenig durch die stadt, um meine navigatorische konfusion noch zu komplettieren. im zentrum holen wir bei einem schuhmacher noch benis massgeschneiderten leder stiefel ab, und danach verscuhen wir auf dem kürzesten weg ins movicenter einem auto- zubehör- gebraucht und neuwagen gelände zu finden. rene will für seinen wagen ein regenmänteli kaufen, was es natürlich in dieser grösse nicht gibt. vielleicht wären wir besser in eine schiffswerft gefahren um eine solche riesenplache zu erstehen.
dafür finde ich frostschutz um unseren kühlflüssigkeitsvorrat wieder aufzufüllen sowie zwei komponenten metall dichtungs masse, mit welcher unserem tank leck der endgültige garaus gemacht werden soll. aus weiser voraussicht erstehe ich auch gleich eine tube dichtungs silikon, welcher mir bei gas und und anderen dichtheitsproblemen noch gute dienste leisten wird.

wieder zuhause, hangen dicke wolken über dem matzmobil. schnitz ist extrem gut drauf, nach einem tag fotos sortieren. da hilft auch mein freudestrahlendes alles durchdringende charmanteste lachen, mit welchem ich meine einkäufe präsentiere, nicht. also mache ich mich besser an den anstehenden aussenarbeiten zu schaffen. zur auflockerung der computer arbeit, sowie zur vertreibung der dunkeln schlecht laune wolken, machen wir uns dann gemeinsam daran, den wassertank wieder zu montieren.

nachdem jorge - ein weiterer trike pilot der seinen flügel hier untergestellt hat - sowie roberto - der sich noch von don rene jack verabschieden will - gefragt haben, ob sie uns helfen könnten, verneinten wir in unserer grenzenlosen selbstüberschätzung, und mussten über uns selbst schmunzeln, als wir da plötzlich mit etwa fünf leuten der chileno truppe daran waren das teil wieder zu montieren. um dem ganzen noch die nötige würze zu verleihen, bauten wir sicherheitshalber noch zwei extra schwierigkeiten ein. zum ersten klemmte schnitz den pumpen schlauch ziemlich gekonnt neben der dafür vorgesehenen öffnung ein, so dass wir - den tank endlich neben der achse vorbei hochgemurkst - das ganze teil wieder fast ganz runterlassen mussten. zum zweiten liess ich dann sicherheitshalber das unterboden blech des tankes noch auf der wiese liegen, so dass wir - die halterungs schrauben nach langem pröbeln und niflen endlich im gewinde festgefressen - alles wieder lösen, den ganzen tank wieder halb runternehmen, das blech runterschieben und die befestigung dann doch definitiv anziehen mussten.

häppi wasser tank oder chaos seiler würde mein lieber schwager hier wohl einwerfen....

in chile scheint sich unterdessen herumgesprochen zu haben, dass der allerseits beliebte señor don jack rene morgen wieder in die schweiz fliegt, und alle finden sich ein, ihn zu verabschieden. pege friedel roberto und jorge sind zu besuch. roberto ist etwas spät dran, und rene verschwunden. aber für roberto gar kein problem, könnte er sich doch tagelang am anblick des matzmobils ergötzen. und jetzt da die kabine noch gekippt ist, müssen wir ihn schier zurückhalten, damit er den motor nicht umarmt. zu seiner befriedigung machen wir ihm ein paar detail fotos, und schnitz, die grad so gut im schuss ist, brennt ihm die bilder hurtig auf eine cd.

langsam machen wir uns dann aber doch sorgen wo rene verschollen ist. ich ruf ihn an, und wer hätte das gedacht, der chevi hat mal wieder keine batterie mehr, und er sitzt bei der verwaltung vom fundo - wo er noch eine, so wie es tönte sehr fruchtbare diskussion über brunnen und wasser führte - fest. roberto holt ihn schnell mit seinem alten bmw motorrad ab.

um den letzten abend in gebührender gemütlichkeit zu geniessen, köpfen wir eine flasche roten, und siehe da, just in dem moment tritt auch beni - immer noch den abdruck des kissens im gesicht - aus dem zimmer. anstatt wein schlürft er aber tee, haut ein paar cräckers rein um seinen magen nicht zu überfordern, und sitzt ein weilchen mit uns zusammen. kurze zeit später, und früher als in den letzten vier wochen, legen wir uns dann alle schlafen.....

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