es kann also doch auch passieren, dass fredel vor mir wach ist.. mich weckt heute der helikopter, der seine motoren startet. ich hab gut geschlafen auf der höhe. trotz fredel früher wach und auf war, bin ich vor ihm abfahrbereit.. unglaublich eigentlich. weil gesundtag gönnen wir uns nur einen saft zum zmorgen.
da wir noch immer nicht genau rausgefunden haben, an welcher grenzstation wir nun alles erledigen sollen, fahren wir die paar meter zurück zur argentinischen. ein junger beamter informiert uns aber umgehend, dass wir weiter fahren sollen, an den chilenischen.. aha.. neuer grenzübergang, neues system (bis jetzt mussten wir am argentinischen abmelden, am chilenischen anmelden). es geht also noch ein paar höhenmeter rauf und dann kommt ein tunel und der kostet (entgegen früherer informationen ist der tunnel nicht auf fast 4'000 müm.. ist wohl die passhöhe, die noch immer verschneit ist, aber die reiseführer geben verschiedene angaben..). der herr im häuschen informiert uns, wir seien ein lastwagen, 3 achsen.. auch hier scheint chile schon abzufärben ;-). fredel erklärt ihm, nur halbherzig heute (vielleicht liegts am fehlenden kaffe), dass wir ein wohnmobil sind.. aber der nette herr lacht nur, macht ein zeichen mit der hand, dass wir ihm wohl die kehle durchschneiden werden, aber wir sind ein lastwagen.. ja dann hald. einen zettel will er auch noch, den haben wir aber nicht.. es geht weiter.
ein teil des tunnels (total länge 3.5 km) ist von den argentiniern erbaut, der rest von den chilenen. man sieht den unterschied gut.. der ganze tunnel ist zwar voller abgase (lüftung ist ein fremdwort), aber der chilenische teil ist doch etwas breiter und besser ausgeleuchtet. das ist also, quasi, der gotthard der anden. na ja.. würde wohl den europäischen sicherheitsnormen nicht annähern entsprechen.. aber das stört die camions nicht, die brettern durch das schmale loch im berg durch, wie nichts ;-). ich freu mich, als wir wieder tageslicht um uns haben. grüäzi chile.
es geht etwas runter und dann sehen wir nur noch lastwagen.. da ist der gotthard ja nichts dagegen ;-). wir fahren an allen vorbei, rein ins chilenische zollhaus, das um nichts sympatischer wirkt als das argentinische vorher. so im stil vom hauptgeäude, block 2 (mani matter). ein reges treiben, uraltes gerät etc.. ich realsier, wenn wir hier stehnbleiben dann kommt niemand mehr durch. also nochmals rückwerts raus um da zu parkieren. die herren vom ciosco winken und lachen uns zu. aber drinnen ist lachen nicht mehr so verbreitet.. wirklich ein, eher unsympathisches treiben. mir tun die camioneure leid, die da in der langen schlange stehen und dann noch hier all den papierkram abwicklen müssen.
und der papierkram ist förmlich gross und undurchsichtig.. der erste herr am argentinischen schalter bringt uns persönlich zum chilenischen schalter der gefährlichen ladungen.. was sollen wir den hier?. der nächste zöllner wird informiert und bald erscheinen wir auf dem bildschirm. wie ilona und wolf gesagt haben: in chile wird man registriert und dann ist man drin. so kriegen wir also die ersten formulare fürs matzmobil ausgedruckt, nicht von hand ausgefüllt wie zuvor.
dann geht es wieder an den argentinischen schalter, dann zurück an den chilenischen, wo man uns doch bitte noch das carnet stempeln soll, und dann noch zahlen. da soll mal noch jemand einen überblick haben (mani matters lied würde hier besten spassen). und um uns rum, immer alles voller menschen. wenn ich hier einen job zu erledigen hätte: dann den: eintippen der weissen zettel ins system.. da sitzt einer, macht den ganzen tag diese arbeit und hat somit für sich wenigstens den frieden.. ich hätte kopfhöhrer auf, scheuklappen an, und würde tippen. genau.. aber sonst, hier zu arbeiten.. na ja.
als wir das gebäude verlassen stürmen 2 frauen auf uns zu.. kontrolle ist angesagt. als die eine unsere unterlagen sieht meint sie nur: SAG.. ja was ist den das?? sie zeigt es uns und wir können, dank ihr, an 2 weiteren schaltern, grad vorne rein, um noch mehr stempel zu kriegen.. ja hei!! die ältere dame meint nur: die argentinischen beamten seien viel unsympathischer.. die chilenischen aber top.. aha!! draussen beim matzmobil (wenigstens mal aus dem gebäude raus.. uff) startet die kontrolle des SAG. das ist die kontrolle von wegen essbarem etc. das erledigt die jüngere schnitte mit gekonnter coolness und knüpft uns orangen, repollo und den honig ab.. all das wurde uns das letzte mal ohne probleme durchgelassen.. da soll mal einer "druscho"..
fredel jammert, dass wir nun, an unserem gesundtag, verhungern müssen.. die unsympathische schnitte setzt darauf noch auf eine generalkontrolle an.. aber zum glück haben wir ja den rest gut versteckt. die ältere dame nimmt derweil die fahrerkabine unter die lupe und öffnet alles, was da rumliegt und durchkramt unser chaos in der mittleren "grümpel" kiste. aber die frau ist wirklich sympatisch und meint nur: was für ein schönes mobil.. genau! auf bitten von fredel hohlt die junge schnitte uns noch einen merkzettel für die zukunft (das wir wissen, was alles zu verstecken ist) und ein interessierter polizist kommt auch noch auf visite. er meint aber nur: etwas feminin ;-).
würde sagen, mit dem matzmobil haben wir es am zoll vielleicht etwas schwerer.. schliesslich wollen es ja alle sehen und inspizieren.. aber was solls.. jetzt wissen wir ja, was wir verschwinden lassen müssen ;-). zum abschied winken uns alle nett zu und wir finden uns alsbald im lastwagen stau wieder. stehender stau. schliesslich hat es für die vielen gefährte gerade mal einen ausgang, wo noch kontrolliert wird, ob man bezahlt hat. ich dräng mich geschickt vor und der fahrt ins tal steht nichts mehr im wege, ausser den langsam schleichenden lastwagen, die wir einen nach dem anderen überhohlen.
die strecke kennen wir ja schon vom ausflug mit rene etc. eine serpentinienstrasse im murmel-spiel look. die lastwagen wälzen sich bergab/an und wir sind auch eine murmel in dem spiel. höhe wird im nu vernichtet, wir fahren dem chilenischen mittelland auf schlechten strassen entgegen. irgendwann wird mir klar, dass heute ja der 28. november ist, und wir am 28. mai in südarmerika eingereist sind.. wir sind also ein halbes jahr auf dem kontinent.. wenn das kein grund zum feiern ist. in los andes, dem nächsten ort auf den camping? auswärts essen? die realität hohlt uns schnell ein.. wir sind ja wieder in chile, campigplätze also unzahlbar. was ist zu tun??
bei einer fahrerwechsel und "brünzli" pause beschliessen wir, am fluss irgendwo ein plätzli suchen und ein festessen einzkaufen. würde sagen 1/2 jahr bricht gesundtag.. aber es kommt anders. wir kaufen zwar im schon bekannten supermercado von los andes die zutaten für ein raclette ein, aber den gesundtag lassen wir bestehen und werden morgen feiern. schliesslich muss man das nicht so eng sehen. aber eng überbaut ist es, am fluss entlang.. wir fahren und fahren und haben mal wieder kein glück auf chiles grund einen schönen stellplatz am fluss zu finden. auf der karte erspäh ich aber noch einen nationalpark.. warum nicht. soll es palmen haben,chilenische palmen. also los, dahin, aber auf landwegen, schliesslich wollen wir uns nicht wieder durch die zahl-stationen der panam "mogeln" müssen. und die umfahrung ist eh viel schöner, saftig grün, der fluss neben uns, die strasse eng aber eben, schönes panorama. kleine dörfer, reges treiben.
sogar die überführung auf die andere seiter der panam finden wir und schon bald rattern wir über einen schlechten weg in den nationalpark rein. das tor ist aber zu. niemand da, ausser ein car voller leute, die grad von einer wanderung zurückkommen. ich heb das tor eben selber an und lass fredel passieren. der buschauffeur meint: niemand da heute.. wir sollen uns doch einfach installieren. und das machen wir doch, leider erst nach einer, für's matzmobil, nicht so schönen rundfahrt. wir sind für den weg doch etwas zu gross.. und ein paar neue, tiefe kratzer, sind zu verzeichnen. auch bucheli kommt nicht ungeschoren davon.
bald sind wir zurück am platz 1 und finden den perfekten rasen für unser zuhause. da bleiben wir und erkunden nur noch zu fuss.. armes matzmobil!!! zum zmittag präparier ich ein gurken-zugetti carpacio, dass wir unter einem baum, auf einer bank einnehmen. ein schöner ausblick.. überall palmen, chilenische palmen (da sind sie stolz drauf, die stämme der palmen sind ganz glatt und dick, genial wirkich), viel grün, kaktusse und gut duftende plfanzen. man fühlt sich wie in den tropen.. wir sind also mal wieder, schwups, in einer anderen welt gelandet.. einer schönen welt. wir lachen ab den vielen geräuschen um uns rum.. ein rinderkind ruft laut, die palmenblätter rattern im wind, die vögel geben alles und ein summen und brummen der insektenwelt untermahlt noch alles.. was für ein platz, was für ein schöner tag!
die sonne brennt auf uns nieder und ich beschliesse, mich etwas zu sonnen. aber es ist einfach zuu heiss. fredel derweil flickt bucheli und liest ein buch von mercedes im eiltempo. wie gesagt, mir ist's zu heiss, ich geh auf wanderung. kann sicher auch nicht schaden, mal wieder etwas für mich zu sein. also wanderschuhe an, nordicwalk-stöcke an die armgelenke und los kann es gehen. dank fredel hab ich auch noch etwas wasser dabei und die kamera ist an der "füdlitäschä" montiert.
zuerst geht es etwas dem breiten weg entlang und dann rein in den "tropen" wald, rein in den schützenden schatten. was für ein schöner weg.. auf einem schild ist alles beschrieben.. dauer: 1 stunde.. kilometer: 1.3?!?!?! man ist hier also mit einer std/km geschwindigkeit von gerade mal 1.3 unterwegs?? na ja, schimpfe mich ja nicht als schnell.. aber die schnecken sollen einem ja nicht grad überhohlen ;-). bei der ersten, fetten palme am weg halt ich an, umarme sie, erfühl ihren schönen, glatten stamm.. was für ein baum!! danke für die energie. es geht weiter leicht bergan, wirklich ein schöner weg, mitten durch das saftige grün aller plfanzen. ein paar pferde machen sich aus dem staub, als ich angestampft komme und auch so manch anderes tier, sichtbar oder nicht, wird heute noch in seiner ruhe gestört.. manchmal erschreck ich mich wohl genauso wie sie ;-). die echsen die vom weg huschen zum beispiel,machen ein geraschel im laub, als ob riesenschlangen im unterholz verschwinden würden ;-).
ich bin schon auf halber strecke, überquer das rinnsal und mach grad wieder stop da. eine geräuschkulisse der exotischen art.. geplätscher des wassers, singende vögel, raschelnde und krächzende bäume im wind, palmenblätter rattern.. ich setzt mich auf einen stein und lausche, nehme auf, die natur um mich rum.. wirklich tropisch schön hier. ob ich fredel von den fetten kaulquappen erzählen soll? (uncle fredel hät ebä angst vo fröschli). ich lass alles auf mich einwirken. nur ein paar meter weiter, auf einer kleinen fläche setz ich mich schon wieder auf einen stein und meditiere etwas auf die glänzenden blätter. die sonne lässt sie leuchten, je nach wind.. ein glitzerschauspiel mittem im busch. die spinn-fäden durchschneiden ebenfalls glänzend, die luft.. die geräusche werden intensiver und intensisver.. viel leben um mich rum.. natur, du hast mich wieder.. wie ich dich liebe..
weiter des weges wähl ich einen abzweiger, den hügel rauf.. schliesslich sind ja 1.3 km nicht grad die herausforderung ;-). ich lass meine beine etwas von den dornigen büschen verkrazten, verscheue mit meinem gestampfe hasen, vögel und vieles mehr.. der blick auf das tal wird schöner und schöner, ich mach höhe. um mich immer mehr kaktusse, die schönen palmen dazwischen, aloe vera (oder änlich) plfanzen, stachelbüsche und geschliffene steinplatten.. was für ein schöner park!! echt! ich geniess nicht zu knapp und schwitz in der, immer noch starken, sonne.
bei einer schönen palme mach ich nochmals einen stop, bestaun einen blühenden katuss und geniess den ausblick. es ist doch schon etwas zeit vergangen, besser zurück.. sonst macht sich fredel noch sorgen. beim abstieg steht mir da plötzlich ein rinderkind im weg.. und nur ein rinderkind kann einem so entgeistert anschauen.. wirklich.. ich lache und lass es in ruhe, auf dem schönen hügel.. bald bin ich wieder auf dem rundweg und im nu zurück zu hause. gratuliärääääää.. 1/2 jahr südamerika...
zur erfrischung lassen wir uns hinter dem matzmobil, quasi in unserer aussendusche, etwas kühles wasser über die köper rinnen. tut guuut! schreiben mögen wir beide nicht, lieber noch etwas lesen, notizen machen, die abendsonne geniessen. als diese sich dann hinter dem hügel verabschiedet wirds kühl.. wir flüchten rein und da genehmigen wir uns ein haferflocken/apfel müsli... mhhh.. nachdem fredel den abwasch gemacht hat, treffen wir uns im bett. meine stimmung ihm gegenüber wird wiederum das thema.. an was liegt es wohl, dass ich nicht auf voll-liebes-program laufe?? es bleibt ein rätsel, ich schätze es aber sehr, dass wir darüber offen reden können und ich zu meinen, nun hald reellen, gefühlen stehen kann.
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von mulis die vollbeladen dem placa de mulas entgegen trotten werde ich geweckt. ist heute der tag der aconcagua besteigung? wohl eher nicht, schnitz liegt immer noch schlafend neben mir, und ich erfreue mich abwechselnd am bild des gipfels und dem meiner, so friedlich schlummernden partnerin. diese wird erst vom motorengeratter des helikopters unweit unseres standortes aufgeweckt.
zum zmorgensäftli entscheiden wir, eine weitaus schwierigere aufgabe als die besteigung des aconcagua in angriff zu nehmen. aber das wissen wir zu diesem zeitpunkt noch nicht.
bald sind wir abfahrbereit, und fahren, den unterschiedlichen empfehlungen der reiseführer zum dank nochmal zurück zum argentischen zoll. da ist mächtig was los. überall menschen, autos cars und alle schalter voll besetzt. wo fangen wir am besten an?
diese frage beantwortet uns sogleich ein carabiniero der uns erklärt, dass wir sämtliche formalitäten nach dem tunnel in chile erledigen sollen. also wieder raus, auf die passstrasse. hier werden wir wieder angehalten. der beamte hat uns in seinem zollhäuschen schon bei der einfahrt beobachtet, und fragt uns ein wenig konfus ob wir nun von chile kommen oder nach chile wollen...
wir wollen also rauf auf den pass.
next stop ist die zahlstelle für den tunnel. ich bin noch nicht so in form zum jammern, und bezahle aufgrund unserer dritten achse den camion preis. ist ja hier auch nicht so frappant teurer als in chile. der beamte will auch noch irgend einen zettel, was wir aber nicht haben. scheint aber auch nicht so wichtig, wir werden durchgewunken. schnitz äussert das erste mal bedenken da uns dieser zettel gefehlt hat, und vielleicht noch weiter fehlen wird. ich beruhige sie mit dem argument, dass wir eben diesen zettel ja schon hier abgeben müssten, und trotzdem ohne probleme durch gekommen sind.
im tunnel wundern wir uns, wo die notausgänge und lüftungen sind. wahrscheinlich haben es die europäischen sichrheits normen noch nicht wirklich bis südamerika geschaff, und wir sind froh als wir aus dem dunklen verpesteten loch wieder draussen sind.
nach dem tunnel werden wir von ein paar trümmern und überresten einer siedlung begrüsst. die tankstelle auf den heutigen fotos gibt den unwiederstehlichen charme diese kaffes wider.
nach der nächsten kurfe sehen wir nur noch eine stehende lastwagen kollonne. was jetzt? hinten anstellen oder daran vorbei? ich schlage vor mal daran vorbeizufahren, schliesslich sind wir touris und kein schwertransporter. etwa 150 lastwagen später stehen wir vor dem - etwa die freundlichkeit eines, mitten in die berglandschaft gestellten militär bunkers ausstrahlenden - chilenischen zollgebäudes.
die nun folgende odysee kann am besten mit mani matters lied "är isch vom amt ufbote gsi am fritig vor de nüne " umschrieben werden. wir beiden treten also voll ausgerüstet mit pässen ein und austritts scheinen, carne und allem was einen guten eindruck erwecken könnte in die schalterhalle.
diese ist gestopft voll mit den hundertfünfzig camioneuren welche vor den anderen hundertfünfzig - die noch im stau stehen - aufgestanden sind, und ihren papierkram zu erledigen haben.
schalter 1, drei leute, einer stempelt unsere pässe und schickt uns mit dem carne zum schalter 2
schalter 2 carne ausstempeln und dann die frage, ob wir wieder einreisen werden oder nicht oder was. keine ahnung wo wir als nächstes hinreisen werden.
der beamte nimmt sich unserer an, und führt uns quer durch die halle zum chilenischen zoll für carga pericolo...?
dieser beamte muss zuerst mal ein fünf minütiges telefongespräch beenden. danach werden unsere daten in einen computer eingegeben, und wir werden zeugen, dass man - einmal in chile mit einem fahrzeug eingereist - auch wirklich registriert ist. das erste mal kriegen wir ein vom computer ausgedrucktes einreise formular. chile stempel drauf und dann bitte wieder zurück zum schalter 2.
hier kriegen wir zur abwechslung mal wieder einen argentinischen stempel,
und sollen dann bitte weiter zum chilenischen emigrations schalter nummer 3.
nummer 3 ist der mit abstand schnellste posten. wir staunen, dass wir wieder mal einen stempel erhalten, und in nullkomma nichts wieder weitergeschickt werden.
wir bemühen uns nochmal zum chilenischen zoll für gefährliche ladungen, und erbetteln noch eine abstemplung unseres carnes. dies wäre nicht unbedingt nötig, aber doppelt genäht hält besser. von hier gehts dann zu schalter 6 wo wir - schliesslich sind wir nun in chile - das erste mal maute bezahlen müssen. ohne eine miene zu verziehen löse ich camioneta, was ich auch ohne eine mine zu verziehen erhalte.
endlich können wir aus dem gewirr der schalterhallen und stempel kissen entfliehen, und sind ready für die s. a. g kontrolle. dies ist die früchte fleisch frischwaren kontrolle welche je nach zoll entweder leger (todo limpio) oder ziemlich radikal durchgeführt werden. auf die frage wo unser s. a. g. formular sei, zeige ich unseren ganzen stapel an papieren. aber die gute frau ( sowie der aufmerksame leser ) merkt sofort, dass wir einen posten ausgelassen haben. nummer vier haben wir einfach ignoriert!
die beamtin kommt nochmal mit uns rein, drängt an den überfüllten schaltern vorne rein, und holt hier und dort noch - man glaubt es kaum - einen stempel ab..........................???
die fruchtkontrolle wird dann schlussendlich von einer jungen nicht aufzuheiternden ernsten zicke vorgenommen.
ich räum erstmal die sachen aus dem kühlschrank die wir schon zum vornherein so als give away bestimmt haben.
die orangen waren eh schon etwas älter und nicht mehr so saftig. als dann aber der repollo dran glauben muss, beginnt mein gejammere von wegen heute nichts z'mittag und verhungern. dies hat aber nur kontra produktiv gewirkt, und der genaueren kontrolle fällt auch noch unser honig zum opfer.
ich jammere etwas weiter, und erhalte dafür noch ein merkblatt, was wirklich nicht nach chile eingeführt werden darf, und damit sind wir entlassen. und zwar direkt in den lastwagen abreise stau.
keine fünfhundert meter nach dem zoll sind wir in portillo dem skigebiet welches wir mit rene besucht haben. saison abgeschlossen, kein lift mehr in betrieb, und wir reihen uns mit den lastwagen in die murmeli bahn passstrasse ein. schine fährt die serpentinen souverän, und kurz vor los andes, machen wir mal kurz pause und lagebesprechung. wer sind wir, wo sind wir, wo wollen wir hin, was machen wir...?
fragen über fragen. und zu alldem kommen wir nun auch noch unter den druck der halbjahres südamerika kontinet feier, und das am gsundtag.
der schlachtplan sieht folgendermassen aus. wir kaufen in los andes ein festtagsmahl ein, und wenn wir am rio aconcagua ein lauschiges plätzli finden, brechen wir die gsund choscht zu feier des juhubiläums ab.
sollte sich kein plätzli am fluss finden lassen, was in chile gar nicht so weit hergeholt ist, haben wir immer noch die möglichkeit uns in den nationalpark la campana zu verziehen. dort soll es einen der nördlichsten bestände der chilenischen palme zu sehen geben.
wie in chile üblich , ist mehr oder weniger das ganze fluss ufer umzäunt, und wenn nicht, ist alles hofnungslos übersiedelt. also suchen wir unseren weg über nebenstrassen - wir wollen ja nicht schon wieder die ersten camion oder camionetta diskussionen auf der panam heraufbeschwören - zum park.
am park eingang versperrt uns eine barriere den weg. im häuschen ist keiner, aber im gelände steht bereits ein turibus. schnitz steigt aus, und macht sich nicht ganz so überzeugt daran die barriere zu öffnen. schliesslich ist die ja wegen irgendetwas zu wird wohl ihr gedanke sein.
meiner ist: wenn da keiner ist die barriere aufzumachen, machen wir sie halt selber auf. und so ergänzen wir uns mal wieder prächtig.
der buschauffeur meint nur, heute sei keiner da, adelante=vorwärts. und das nehem wir dann auch gleich wörtlich.
wir fahren den camping parzellen zu. an einer gabelung steht ein schild mit wohnwagen drauf rechts, und einem zelt links. schine meint rechts, und ich meine sowenig wie wir unser natzmobil als camion deklarieren, deklarieren wir's als wohnwagen.
der erste platz zeigt sich dann schon als recht akzeptabel, aber wie wir halt sind, nehmen wir nicht immer gleich das erstbeste angebot an.
ich lenke unser gefährt weiter den hügel hoch, und bald sind wir im wald. von hier gehen die ersten wanderpfade los, aber die piste führt auch noch weiter. in der meinung einen rundkurs zu befahren, kämpfen wir uns durch die - schon lange nicht mehr geschnittenen - bäume. dies kommt unserem dachfenster, den seiten lucken sowie bucheli nicht sehr gut. vorallem die rückfahrt - der rundweg war wohl eher wunschdenken - lädierte bucheli dann vollends, und diesmal hat auch der windmesser seinen ersten bruch erlitten.......
nun da wirs wissen, können wir uns ja am ersten platz einrichten. das ist dann auch schnell gemacht, und schnitz ist schon bald bereit, eine kleine erkundungstour zu unternehmen. ich meinerseits lasse mich im schatten nieder, und lese - dank mercedes -mal wieder ein deutsches buch.
zwischendurch kommt mal noch der parkwächter vorbei, und erkundigt sich wie lange wir den bleiben wollen.
die formalitäten verschieben wir jedoch auf morgen, wegen einem besucher will man ja auch nicht gleich überreagieren. nach gut eineinhalb stunden, die bucheli gruppe ist schon wieder repariert und schine sichtlich guter dinge - was die gute alte natur nicht alles erreichen kann - wieder zurück. wir gönnen uns eine kleine abkühlung unter unserer aussendusche, und legen uns zum trocknen in unsere sessel an der prallen sonne.
zum krönenden abschluss des halbjahres südamerika aufenthaltes, sowie des schadlosen überstehen der stempel odysee und des gesundtages, hauen wir voller genuss eine schale haferflocken rein, und noch vollerer genusses schnetzeln wir einen apfel rein, den wir vor der zicken kontrolle am zoll gerettet haben.
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